Das Musikprogramm
Was ist eigentlich „Dicke-Backen-Musik“? So richtig weiß das wahrscheinlich keiner. Wer ein Blasinstrument spielt, egal ob in einem Blasorchester, in einer Jazz-Band, in einer Big-Band oder im Symphonischen Orchester, muss zum Erzeugen eines Tones, Luft in das Instrument blasen. Dies erfolgt mit unterschiedlichen Techniken mal mit, mal ohne aufgeblasene Backen (Wangen). Es käme wahrscheinlich keiner auf die Idee, Louis Armstrong, den berühmten Jazz-Trompeter als „Dicke-Backen-Musiker“ zu bezeichnen, obwohl er beim Spielen seine Wangen (Backen) recht kräftig aufgeblasen hat.
Ob nun „Dicke-Backen-Musik“ oder nicht, die Ländchesmusikanten möchten mit ihrem vielseitigen Repertoire, die Vielfältigkeit der Blasmusik einem breiten Publikum näher bringen. Sei es nun mit traditioneller Blasmusik, also mit Polkas, Märschen und Walzern oder aber durch andere Stilrichtungen, die für Blasmusik arrangiert wurden. So ist etwa ein Drittel der Musikstücke z.B. Swing, Dixi, Pop, Schlager, Filmmusik oder konzertant. Dabei verfolgten die Musiker über Jahre, nicht nur die traditionellen „Blasmusikhörer“ anzusprechen, sondern auch jüngere Leute für die Musik zu begeistern.
Dass dies nicht einfach war und ist, sei hier ausdrücklich erwähnt. Mit einem gut gemischten Programm verfolgten und verfolgen die Ländchesmusikanten weiterhin, dem vielseitigen Anspruch von Publikum, Dirigenten und den Musikern selbst, gerecht zu werden. Um diese Mischung zu gestalten, wurde bereits Mitte der 80'er Jahre ein Musikausschuss gebildet. Fünf aktive Mitglieder, mit Unterstützung des Dirigenten, treffen eine Vorauswahl von Musikstücken, die mit Hörproben den anderen Mitspielern „schmackhaft“ gemacht werden sollen. Von Begeisterung, über Skepsis bis hin zur Ablehnung ist alles möglich.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Musikzug Wallau schon 1989 im „Tonstudio Schulturnhalle“ durch eine professionelle Firma eine Musikkassette aufgenommen und damit sowohl die Musiker als auch die zahlreichen Käufer der Kassette begeistert hat.